Mit den sinkenden Temperaturen kommt es immer wieder mal vor, dass sich in Nächten mit klarem Himmel der Platz morgens in einem weißen Gewand zeigt. Die frische Luft und die Morgensonne locken dann ins Freie und eine Runde Golf unter diesen Bedingungen scheint da nicht abwegig zu sein. Aber was bedeutet es für die Gräser, wenn die Blattspreiten mit Reif überzogen sind und warum ist es ein unterschied ob Reif oder gefrorener Boden vorherrscht?
Bei Bedingungen unterhalb des Gefrierpunktes sind die Gräser komplett in der Winterruhe und der Stoffwechsel kommt zum Erliegen. Der Wasserhaushalt in der Pflanze ist ebenfalls heruntergefahren und die Blattöffnungen (Stomata)sind geschlossen. Das Betreten der Rasenfläche hinterlässt zwar Spuren, aber die Pflanze wird nicht beschädigt.
Bei wechselwarmen Temperaturen befindet sich die Pflanze noch nicht im Ruhezustand und die Zellen in der Pflanze sind mit Wasser gefüllt. Gutationswasser drückt über die Stomata heraus. Wenn jetzt die Temperaturen in der Nacht unter der Gefrierpunkt fallen, gefriert das Wasser und auf sowie im Blatt. Wird die Rasenfläche jetzt betreten, dann brechen die Blattspreiten und die Zellen werden beschädigt. Die Pflanze kann sich nicht regenerieren und stirbt in der Folge ab. Die dadurch hinterlassenen Spuren können erst im nächsten Frühjahr wieder behoben werden.
Wir sind davon überzeugt, dass der nachhaltige Erhalt der Rasenqualität bei jedem Verständnis erhält, und die Wartezeit bis zur Öffnung der Flächen durchaus ein geringeres Übel sind als monatelang auf gelben Rasen schauen zu müssen, wegen ein paar Stunden Ungeduld. Die eigene Tagesplanung kann in Zeiten wo Nachtfröste in der Vorhersage sind mit Sicherheit auch darauf eingestellt werden. Das Greenkeeperteam kontrolliert den Zustand der Flächen und wird diese so früh wie möglich wieder frei geben. Dies kann aber nicht mit einer genauen Uhrzeit versehen werden, da die Bedingungen auf der gesamten Anlage und von Fall zu Fall unterschiedlich sind.
Wir bitten um Verständnis. Golf ist ein Sport, der in der Natur ausgeübt wird und so den jahreszeitlichen Bedingungen unterliegt.